Malen - Zeichnen - Illustrieren von Micha Klann

Nils geht jetzt morgens immer die Hühner von Familie Müller füttern, denn der alte Herr Müller liegt krank im Bett. Heute bin ich mitgegangen, obwohl ich die gackernden Vögel eigentlich nicht mag.  Ich knurre ein bisschen und rufe: „Alle mal herhören! Bald ist Weihnachten.Ich war bei Kater Hugo und kann euch jetzt etwas über dieses Fest erzählen!“ Aber die dummen Hühner hören einfach nicht zu. Die interessieren sich nur für die Körner, die Nils ihnen mitgebracht hat.

  Komisch, heute Morgen konnte ich sauber geputzte Kinderschuhe vor einigen Haustüren stehen sehen. Und in einem Stiefel habe ich sogar Schokoladenkekse entdeckt. Die rochen sehr appetitlich. Aber ich darf keine Sachen klauen. Also ging ich weiter. Obwohl es sehr früh war, brannte bei unserem Metzger schon Licht. Und es kam sogar ein Kunde aus der Türe. Es war ein alter Mann mit einem buschigen weißen Bart. Er hatte eine rote Jacke an und trug einen Rucksack auf dem Rücken. „Na, bist du denn im letzten Jahr ein braver Hund gewesen?“, fragte der Mann, und beugte sich zu mir runter. Ich habe mich schnell hingesetzt und ganz lieb geguckt. Darauf hat er mich gestreichelt und mir sein restliches Frühstück geschenkt. So ein freundlicher alter Mann! Den habe ich hier noch nie gesehen. Vielleicht ist er neu zu ins Dorf gezogen.

  Ich bin ganz aufgeregt! Die Susi hat ihren Schlafanzug und Hundefutter in den Rucksack gepackt. Wir werden nämlich bei Frederike übernachten. Leider ist es dann doch sehr langweilig für mich, denn die Mädels sitzen jetzt schon ewig lange kichernd in der Badewanne. Die müssen doch langsam aufweichen. Jetzt hält mir die Susi auch noch Schaum vor die Nase. Hatschi! Da muss ich gleich niesen. Was denken die sich denn? Ich fresse doch keinen Seifenschaum!

Heute gehe ich mit Anna die jungen Katzen von Frau Meier besuchen. Sie kommen gleich maunzend angesprungen und wollen spielen. Anna streichelt sie und gibt ihnen eine Schale mit Milch.  Ich möchte auch ein bisschen von der Milch probieren. Aber die Katzenmutter faucht mich gleich böse an. Na gut, dann lege ich mich eben in die Ecke und kaue auf meinem Knochen rum.

Auf meinem Rundgang durch unser Dorf sehe ich meinen Freund Kater Hugo, am Fenster sitzen.  „Warum willst du bei diesem nassen Wetter draußen sein?“,ruft er. “Komm doch rauf. Hier ist es warm und gemütlich.“   Das mache ich natürlich sehr gerne. Während wir uns gemeinsam auf das Sofa plumpsen lassen, frage ich den Kater: „Kannst du mir sagen, was Weihnachten ist?“ „Klar, das ist ein Fest.Die Menschen feiern es jedes Jahr. Sie beschenken sich dann immer gegenseitig mit viele Sachen und ich bekomme einen ganz besonders dicken, stinkigen Fisch.“ 

In der Nacht hat es viel geschneit. Deshalb gehen Susi und ich nach den Ponys schauen. Es geht ihnen gut und sie freuen sich über unseren Besuch. Susi streichelt ihr struppiges Fell und wir füttern sie mit Äpfeln.    Jetzt waren wir so mit Füttern beschäftigt, dass ich ganz vergessen habe, die Ponys nach Weihnachten zu fragen.

Heute besuche ich meine drei Pudel-Freunde. Vielleicht können sie mir etwas über Weihnachten erzählen. Aber die toben lieber mit Tim auf der Hundedecke. Sie kauen auf Omas Socke rum und haben sogar Opas Hausschuhe angefressen.  Oh, das wird Ärger geben! Ich laufe besser schnell wieder nach Hause.